WLAN ist das neue Wasser

Ich war noch ein kleiner Junge. Meine Eltern machten gelegentlich Urlaub mit mir in deutschen Landen. Manchmal fuhren wir einfach los, ohne im voraus eine Unterkunft gebucht zu haben. Vor Ort war die Suche nach einer Pension recht einfach. Jede Pension hatte ein buntes Schild der Art:

Pension Landfrieden

* Zimmer frei *

Fließend kalt und warm Wasser

Ich wunderte mich stets über die Zeile ganz unten. War es denn nicht selbstverständlich, dass in einer Wohnung kaltes und warmes Wasser aus dem Wasserhahn kam? Für mich als Kind war es ganz normal; ich kannte es schließlich nicht anders. Für die Generation meiner Eltern jedoch war es alles andere als selbstverständlich. Sie hatten früher ihre Erfahrung damit gemacht, Wassereimer zu schleppen und in Zinkwannen zu baden.

[Tweet “WLAN ist das neue Wasser.”]

Wenn ich heute nach einem Hotel suche, finde ich gelegentlich den Hinweis auf ein verfügbares WLAN. Manchmal sogar – man höre und staune – kostenlos! Das weckt Erinnerungen. WLAN ist das neue Wasser. Dabei sollte doch heute allen klar sein, dass in einem gepflegten Haus drei Dinge völlig selbstverständlich aus der Wand zu kommen haben: Erstens Wasser, zweitens Strom und drittens Information. Oder?

 

photo credit: flashcurd via cc
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